Die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) hat den Umgang mit personenbezogenen und personenbeziehbaren Daten stärker in den Fokus gerückt. Betroffene sollten sich jedoch nicht allein darauf verlassen, dass sich alle an wichtige Datenschutzgrundsätze halten, schließlich sind Daten bares Geld wert. Was aber können Sie tun, um den Schutz Ihrer eigenen Daten im Internet zu verbessern? Wir geben Ihnen im Folgenden 10 wichtige Datenschutz-Tipps an die Hand.
Wichtige Datenschutz-Tipps zur Informationspreisgabe
Datenschutz-Tipp 1: Datensparsamkeit ist das A & O – immer und überall!
Wer nicht möchte, dass seine persönlichen Daten in die Finger zu vieler Unternehmen und Personen gelangen, sollte vor allem anderen vorsichtig bei der Preisgabe von Informationen sein. Beim Datenschutz spielt also auch Eigenverantwortung eine wesentliche Rolle.
Was heißt das für Sie?
- Lassen Sie Angaben, die für Vertragsabschlüsse, Accounts u. Ä. nicht erforderlich sind, im Zweifel besser weg. Verlangt ein Anbieter für Ihren Geschmack zu viele Informationen, lassen Sie es lieber gleich bleiben (insbesondere auch bei Gewinnspielen).
- Reduzieren Sie die Preisgabe Ihrer personenbezogenen Daten auf ein Mindestmaß. Diese werden nämlich häufig nicht vom Datenschutz erfasst, wenn sie der Betroffene selbst für jedermann zugänglich gemacht hat.
- Machen Sie auch Fotos nicht öffentlich, um z. B. böse Überraschungen am Arbeitsplatz wegen der letzten Partynacht zu vermeiden.
- Geben Sie Bankdaten und ähnlich sensible Infos nur bei tatsächlichem Erfordernis und verschlüsselter Datenübertragung an.
- Je weniger Nutzerprofile Sie im WWW haben, desto weniger weit tragen Sie Ihre Daten in die Welt hinaus.
Behalten Sie stets im Hinterkopf: Das Internet vergisst nicht! Also speisen Sie in das weltumspannenden Netzwerk nur das ein, bei dem Sie vermeintlich auch in 20 Jahren noch keine Probleme haben, dass andere hierauf Zugriff haben.
Datenschutz-Tipp 2: Vorsicht bei unverschlüsselter Kommunikation!
Ähnlich einer Postkarte kann unverschlüsselte Kommunikation über das Internet oder Smartphone potentiell von anderen eingesehen werden. Hinterfragen Sie bei Ihrer Kommunikation über entsprechende Kanäle daher auch stets, ob Sie ein grundsätzliches Problem damit hätten, wenn andere die Inhalte zu Gesicht und in die Hände bekämen. Wählen Sie für sensible Daten oder prekäre Themen daher besser verschlüsselte Kommunikationskanäle – oder noch besser analoge (Briefe, persönliche Gespräche u. a.).
Datenschutz-Tipp 3: Mails von unbekannten Absendern kritisch betrachten!
Kommt Ihnen der Absender einer Mail spanisch vor, öffnen Sie diese im Zweifel gar nicht erst. Sollte die Neugier doch überwiegen, sehen Sie zumindest vom Download irgendwelcher Dateianhänge unbekannter Herkunft ab. Vermeiden Sie auch, Auskünfte zu erteilen über Bankdaten o. a. Spam- und Phishing-Mails sind ein wesentlicher Prüfstein im Umgang mit den eigenen Daten.
Datenschutz-Tipp 4: Unterschiedliche E-Mail-Adressen verwenden!
Verwenden Sie am besten unterschiedliche E-Mail-Adressen und am besten auch unterschiedliche Identitäten (Ausnahme ggf. bei Online-Bewerbungen). So lassen sich eher unwahrscheinlicher umfangreiche Profile von Ihnen erstellen, wenn Mail-Adressen öffentlich einsehbar sind oder einzelne Konten kompromittiert wurden.
Wichtige Datenschutz-Tipps zu technischen Fragestellungen
Datenschutz-Tipp 5: Verwenden Sie sichere Passwörter!
Sichere Passwörter sind unerlässlich, um die Sicherheit der eigenen Daten zu gewährleisten. Umfassende Tipps zu sicheren Kennwörtern finden Sie in unserem kostenlosen E-Book.
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Datenschutz-Tipp 6: Ein leichtfertiges O. k. kann auch zum K. o. führen!
Beinahe jede Website begrüßt Sie mit einem Cookie-Hinweis. Das freundliche O. k. ist schnell geklickt und schon sind die nervigen Einblendungen weg. Doch: Im Idealfall lesen Sie die Datenschutzerklärungen der Website-Betreiber tatsächlich durch, um später keine bösen Überraschungen zu erleben. Welche Daten werden gesammelt? Zu welchem Zweck? An wen werden diese ggf. übermittelt? Ist das alles wirklich okay für Sie?
Datenschutz-Tipp 7: Ihre Privatsphäreeinstellungen anpassen!
Prüfen Sie bei Accounts in den sozialen Netzwerken oder bei anderen Plattformen die Privatsphäreeinstellung genau. Sie können hier in der Regel die Einsichtnahme in Ihre Daten beschränken. Nicht alles muss oder sollte öffentlich vor aller Welt präsentiert werden.
Datenschutz-Tipp 8: Die Browsereinstellungen prüfen!
Nutzen Sie die Möglichkeiten der Browsereinstellungen. Hier können Sie etwa vermeiden, dass Chroniken angelegt werden, die Auskunft über Ihr Surfverhalten geben. Außerdem sollten Sie Cookies regelmäßig löschen und auch nicht ungeprüft akzeptieren. Je nach Browser können Sie mitunter auch einstellen, dass beim Schließen des Browsers sämtliche erhobenen Daten, Passwörter und Cookies gelöscht werden.
Datenschutz-Tipp 9: Berechtigungen von Apps soweit wie möglich beschränken!
Bei der Wahl von Apps gibt es unzählige Stolpersteine, von unseriösen Anbietern über fragwürdigen Umgang mit Daten bis hin zu gewünschten Zugriffsberechtigungen. Achten Sie darauf, Applikationen auf Handy & Co. vor der Installation genau zu prüfen und ihnen nicht zu viele Rechte einzuräumen. Beschränken Sie die Rechte auf ein Minimum – oder sehen Sie bei Zweifeln besser von der Installation ab.
Datenschutz-Tipp 10: Andere Suchmaschinen verwenden!
Google zählt bekanntermaßen zu den größten Datensammlern. Das Internet bietet jedoch auch zahlreiche Alternativen und unzählige Suchmaschinen, die auf die Erhebung von Daten verzichten. Die Qualität der Websuche leidet darunter in aller Regel nicht. Wenden Sie sich also häufiger hin zu Suchmaschinen, die sich im Umgang mit personenbezogenen Daten kein Beispiel an Google, Facebook & Co. genommen haben.
Weitere Datenschutz-Tipps erhalten Sie auch im folgenden Video:
Wir bauen uns gerade ein neues Unternehmen auf. Vielen Dank für den Hinweis, dass sichere Passwörter bei Datenschutz sehr wichtig sind. Weitere rechtliche Fragen werde ich mit einem Anwalt besprechen.
Mir ist mein Datenschutz sehr wichtig. Dabei wusste ich bisher nicht, dass vor allem das Verhalten im Internet richtig geführt werden sollte. Für eine passende Netzwerkkonfiguration wende ich mich an einen Fachmann.
Hallöchen, ich bin auch der Meinung von Ihnen doch muss ich hier mal nach harken: Warum erzählen sie erst, dass man im Internet nicht immer alles angeben muss, wenn nicht nötig. Darum frage ich mich: Wieso muss ich in den Kommentaren meine Emailadresse angeben. Das ist eindeutig eine Lücke in ihrem System. Stehen sie doch zu dem was sie sagen und machen sie alles so sicher wie möglich für die Besucher Ihrer Website, wie oben im Artikel gesagt!!!
(Ich werde meine richtige Email Adresse natürlich nicht angeben, man sollte ja nicht alles preisgeben)
Klar, die wird hier nicht gezeigt, aber ich frage mich, was das Unternehmen mit den Emailadressen will. Man kann die Gästebucheinträge so konfigurieren, dass man die Emailadresse nicht angeben muss. Doch hier ist es trotz des Meinungsvertretes eine Pflichtauswahl. Warum? Bitte Nachharken.
TIPP: Es reicht wenn eine Email so aussieht: hsfgkhgatweb.de
-> Also besser nicht die richtige angeben!!!!!
Mein Chef und ich unterhielten uns neulich über das Thema Datensicherheit im Internet, wobei wir ansprachen, dass die Kommunikation via Internet seine Tücken hat. Sie haben recht, dass man bei unverschlüsselter Kommunikation sehr vorsichtig sein sollte, da dies einer Postkarte ähnelt. Ich finde, dass man manchmal sehr unvorsichtig mit manchen Informationen umgeht und dass z.B. wichtige Verträge nur auf sehr sicherem Weg verschickt werden sollten. Meine beste Freundin erzählte mir neulich von sogenannten Rohrpostanlagen, mit welchen man sehr schnell und sicher verschiedenste Materialien von A nach B transportieren kann – das finde ich eine sehr gute Alternative!
Danke für den Tipp, dass ich mit der Verwendung verschiedener E-Mail-Adressen und unterschiedlicher Identitäten meinen Datenschutz erhöhen kann, da man dann nicht so einfach ein umfangreiches Profil von mir erstellen kann. Bisher habe ich nur eine einzige Adresse und diese immer und überall angegeben. Vielleicht wäre auch eine professionelle Datenschutzberatung eine gute Investition, damit ich demnächst weiß, worauf ich achten sollte, um mich selbst zu schützen.