Passwörter sind die bevorzugte Variante im Internet, um Accounts und Zugänge zu sichern. Doch das System hat seine eigenen Schwächen und Tücken, die der Nutzer nur zu oft zu spüren bekommt. Führende Browser-Hersteller unterstützen momentan ein System, mit dem bald der sichere Login ohne Passwort möglich sein soll. Aber werden dabei möglicherweise personenbezogene Daten verwendet?
Wie kann ein Login ohne Passwort sicher sein?
Das Projekt, das den Login ohne Passwort entwickelt, wird mit der Unterstützung von Google, Microsoft und Mozilla einen neuen Standard für das Internet entwickeln. Damit sollen die Probleme, wie das Vergessen von Passwörtern, der Vergangenheit angehören. Anstatt eines Passworts verwendet WebAuthentication eine andere Form des Schlüssels.
Dabei geht es zentral darum, dass es verschiedene Möglichkeiten gibt, die Rechtmäßigkeit des Zugriffs zu regeln. Fingerabdruck und Stimme seien nur zwei Möglichkeiten. Neben biometrischen Lösungen sollen auch sogenannte Token verwendet werden. Diese können auf einem Speichermedium platziert werden und so könnte beispielsweise mit einem USB-Stick ein Login ohne Passwort gemacht werden.
Digitale Token könnten gespeichert werden auf: USB-Stick, externe Festplatte, Smart Phone und Smart Watch.
Was ändert der Login ohne Passwort?
Der neue Standard, den Login ohne das übliche Passwort zu vollziehen, kann jetzt in Websites implementiert werden. Ob er sich durchsetzt, wird sich zeigen. Die Entwicklung, an der über 30 Firmen beteiligt waren, konnte das World Wide Web Consortium (W3C) bereits überzeugen. Nun steht es kurz davor, offiziell als Standard anerkannt zu werden. Ob die biometrischen Daten einen möglichen Verstoß gegen den Datenschutz darstellen, wurde bisher nicht beurteilt.
Die größte Änderung durch den Login ohne Passwort wäre, dass viele Programme und Internetanwendungen überflüssig werden. Passwort-Tresore und Dienste für Einmal-Passwörter könnten damit ihre Existenzgrundlage verlieren.
Die Verwendung biometrischer Merkmale für die Authentifizierung gilt immer noch als riskant. Ein Datenleck würde nicht nur ein Passwort verraten, sondern ein einmaliges Merkmal, dass nur mit drastischen Maßnahmen geändert werden kann.
- Apple
- IBM
- Deutsche Telekom
Die Umstellung würde sich auf die Verbreitung der entsprechenden Lesegeräte auswirken. Fingerabdruckscanner sind zwar verbreitet, aber nicht in jedem Rechner verbaut. Mikrofon und Kamera jedoch sind fast durchgängig vorhanden. Auch ein steigender Bedarf an Speichergeräten würde sich wahrscheinlich zeigen, wenn der Login ohne Passwort der Alltag wird.
Kurz und Knapp zusammengefasst
Der neue Standard könnte die Art, wie das Internet verwendet wird, verändern und Passwörter überflüssig machen. Auch ist noch nicht klar, ob die biometrischen und damit personenbezogenen Daten mit der neuen DSGVO überhaupt verwendet werden können. Das W3C sieht die Entwicklung optimistisch.
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