In den letzten Jahren haben Smartwatches, Pulsuhren und Fitness-Tracker eine große Fangemeinde gewonnen. Ob nun immer und überall erreichbar oder aber das persönliche Workout überwachen und optimieren: Die kleinen Helfer am Handgelenk sammeln Unmengen personenbezogener Daten, von Standortdaten, Kontaktinfos, Nachrichten bis hin zu Gesundheitsdaten. Doch sind diese auch vor dem unbefugten Zugriff durch Dritte ausreichend geschützt?
Datenschutz verbessert, aber noch immer lückenhaft
Bereits 2017 stellte die Verbraucherzentrale NRW fest, dass die Umsetzung von Datenschutzgrundsätzen seitens der Anbieter von Fitness-Trackern, Smartwatches und Fitness-Apps Lücken aufwiesen. Zahlreiche Anbieter wurden entsprechend abgemahnt. Seither hat sich nicht nur in Sachen Datenschutz viel getan (Umsetzung der DSGVO im Mai 2018). Auch die Maßnahmen, den Datenschutz zu erhöhen, wurden grundlegend verbessert.
Doch blind auf ausreichenden Datenschutz bei Smartwatch, Fitness-Tracker & Co. vertrauen sollten die Verwender dennoch nicht, dafür sind Daten insgesamt zu kostbar. Gerade der Einsatz von Bluetooth kann die Geräte angreifbar machen. Aber auch die allzu freigiebige Herausgabe von Standort- oder Gesundheitsdaten kann zum Problem werden. Verbraucher sollten den eigenen Umgang mit den Geräten daher auch selbst genauer prüfen.
Auch Krankenkassen haben Fitness-Tracker & Co. für sich entdeckt. Einen Bericht über die Problematik dieses Vorgehens finden Sie im folgenden Video:
Bester Datenschutz bei Smartwatch, Fitness-Tracker & Co.: Datensparsamkeit
Wer keine unliebsamen Überraschungen mag und verhindern will, dass zu viele personenbezogene Daten in Umlauf kommen, sollte auf Datensparsamkeit setzen. Wie können Sie das bewerkstelligen?
- Beachten Sie die Berechtigungen, die Sie bei der Nutzung von Apps auf den Geräten erteilen. Schränken Sie diese ggf. auch ein.
- Tragen Sie die Wearables nicht immer und überall, sondern nur, wenn Sie sie tatsächlich benötigen.
- Achten Sie darauf, dass die Datenübertragung (etwa in eine Cloud) nur auf verschlüsseltem Wege erfolgt.
- Lesen Sie die Datenschutzhinweise des Anbieters. Dieser ist u. a. dazu verpflichtet, Angaben zu der Verwendung der erhobenen Daten und den Datenkategorien zu machen. Beurteilen Sie selbst, ob Sie hiermit einverstanden sind.
- Informieren Sie sich am besten schon vor dem Kauf von Wearables über die Datensicherheit. Entsprechende Angaben können Sie mitunter auch in Onlineshops wie z. B. smartwatch.org oder pulsuhr.org
Ich bin auf der Suche nach einem datensparsamen Fitnesstracker, und irgendwie hatte ich auf etwas mehr konkrete Informationen gehofft:
* Ist ein Fitnesstracker immer an die zugehörige App gebunden, oder gibt es unabhängige (womöglich open-Source-)Apps, die man stattdessen benutzen kan?
* Technisch gesehen ist es natürlich kein Problem, eine App zu bauen die überhaupt garnicht mit dem Internet redet — aber existiert sie?
* Gibt es eine Liste von Trackern/Apps, aus der hervorgeht, ob ich die Datenübertragung komplett abstellen kann? Leider denkt ja Android dass App=Server ist — alles was die App wissen darf, darf sie auch im Internet weitersagen …
* Sicher können Sie hier keine ausführlichen Produkttests machen, aber diese grundlegenden Informationen selber aufzutreiben finde ich extrem mühsam, und auch die verlinkte Seite (pulsuhr.org und smartwatch.org sind im Prinzip das gleiche) scheint solche Informationen nicht zu haben, zumindest nicht zu den Geräten, auf die ich geklickt habe.
Hallo Zak,
Deinem Kommentar kann ich voll zustimmen. Der Registrier- und Cloudzwang bei allen mir bekannten Fitnesstrackern erschließt sich mir nicht, es sein denn, der Hersteller will die Daten…;-). Bei meinem Huaweiband kann ich noch nicht mal meine Daten exportieren. Zeit für einen Wechsel, doch wohin??!