Bereits in den 1950er Jahren träumte der Wissenschaftler Herb Grosch von IBM davon, die Welt auf „unintelligenten Datenstationen“ zu verwalten, die von Rechenzentren versorgt werden. Diese Idee wurde 1961 von John McCarthy verfeinert.
Damals reichte die Bandbreite jedoch nicht aus für komplexere Aufgaben nach dem Cloud-Prinzip, zumal die Netzinfrastruktur fehlte.
Im Lauf der Jahre hat sich das Konzept weiterentwickelt und Cloud Computing erreichte schließlich im Jahr 2009 seinen Höhepunkt.
Cloud Computing wird in Deutschland kontrovers diskutiert. Besonders nach der NSA-Affäre wird bei Cloud Computing die Sicherheit in Frage gestellt. Doch was genau ist Cloud Computing? Was sind Vorteile von Cloud Computing? Welche Nachteile hat das? Was sind die Kosten von Cloud Computing?
Inhaltsverzeichnis
Cloud Computing – was ist das?
Beim Cloud Computing handelt es sich um die Bereitstellung von IT-Ressourcen und Anwendungen über ein Netzwerk – über das Internet oder das Intranet. Die Provider rechnen dabei die Nutzung im Abo-Modell zu nutzungsabhängigen Preisen ab.
Führende Anbieter von Cloud Computing sind beispielsweise Amazon Web Services, Microsoft und Google.
Nachdem die Daten in die Cloud verlagert wurden, können sie über das Internet bearbeitet, geändert und verwendet werden, sodass eine Installation auf dem Computer nicht notwendig ist.
Welche Rolle spielt beim Cloud Computing der Datenschutz?
Ein Vorteil von Cloud Computing für Unternehmen ist unter anderem, dass die benötigten Kapazitäten sich beliebig skalieren lassen. Weiterhin gibt es in der Regel keine feststehenden Lizenzbedingungen, weshalb Unternehmen sich nicht für lange Zeit an den Anbieter binden müssen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass beim Cloud Computing lediglich für EDV-Ressourcen gezahlt werden muss, die auch tatsächlich in Anspruch genommen werden. Da darüber hinaus neue IT-Ressourcen stets zeitnah zur Verfügung stehen, erhöht sich die Agilität eines Unternehmens enorm.
Auch die globale Reichweite können in Minutenschnelle erhöht werden, da Anwendungen weltweit in Betrieb genommen werden können.
Des Weiteren fallen beim Cloud Computing keine Kosten für den Erwerb von Hardware und Software oder die Einrichtung und Stromversorgung etc. an.
Die größten Risiken beim Cloud Computing betreffen den Datenschutz und die Datensicherheit, wenn die Daten auf einem Cloud-Speicher liegen. Folgende Risiken sind möglich:
- Datenverlust und Datenmanipulation.
- Zugriff auf Daten von Dritten.
- Diebstahl und Missbrauch von Identität.
- Kein Zugriff auf Daten, wenn der Cloud-Computing-Dienst vorübergehend nicht verfügbar ist.
Cloud Computing: Welche Servicemodelle gibt es?
Laut einer Definition des National Institute of Standards and Technology (NIST) aus dem Jahr 2009 kann Cloud Computing in drei verschiedene Servicemodelle gegliedert werden:
- Platform-as-a-Service (PaaS): Mit diesem Cloud-Computing-Modell entwickeln Nutzer ihre eigenen Software-Anwendungen oder lassen diese in der Softwareumgebung Ihres Anbieters ausführen.
- Infrastructure-as-a-Service (IaaS): Dieses Modell ist besonders empfehlenswert, wenn sich der User für die Gestaltung individueller virtueller Computer-Cluster interessiert. Bei diesem Cloud-Computing-Modell liegt die Verantwortung für den Betrieb, die Auswahl, das Funktionieren der Software sowie die Einrichtung allein beim User.
- Software-as-a-Service (SaaS): Auch als Software-on-demand bekannt machen die Cloud-Computing-Firmen dem User Software-Sammlungen sowie Anwendungsprogramme zugänglich, die passend zur jeweiligen Infrastruktur ausgesucht werden können.
Darüber hinaus gibt es laut NIST noch folgende Liefermodelle:
- Public Cloud: In diesem Segment werden IT-Infrastrukturen vermietet, wobei die Bezahlung sich danach richtet, wie viel tatsächlich genutzt bzw. verbraucht wurde.
- Private Cloud: Hier wird ein Zugang zu abstrahierten IT-Infrastrukturen von den Cloud-Computing-Providern geboten, wobei die Hardware im eigenen Unternehmen verweilt.
- Hybrid Cloud: Dieses Cloud-Computing-Modell bietet einen Zugriff auf abstrahierte IT-Infrastrukturen aus den Segmenten Private Clouds und Public Clouds. Es kann individuell von den Usern genutzt werden und ist auf deren Bedürfnissen optimiert.
- Community Cloud: Dieses Cloud-Computing-Modell spricht vor allem Userkreise an, die sich nicht an ein und demselben Ort aufhalten.
Cloud Computing für den Privatanwender
Es gibt viele Cloud-Computing-Anbieter, die kostenlos Speicherplatz anbieten. Web.de beispielsweise bietet bis zu 10 GB gratis an. Für 1,99 Euro im Monat können Sie 20 GB und für 6,99 Euro 100 GB dazu kaufen.
Ob einen kostenlosen oder einen kostenpflichtigen Cloud-Speicher in Anspruch genommen werden soll, hängt vom persönlichen Bedarf ab.
Wenn Sie beim Speichern gezielt vorgehen und nicht alles automatisch gesichert haben möchten, lohnt es sich, einen Cloud-Computing-Vergleich zu machen. Anbieter von Cloud Computing mit individuellen Lösungen sind beispielsweise DropBox, Google Docs oder auch deutsche Anbieter wie Telekom oder Strato.
Fazit: Cloud Computing
- Beim Cloud Computing handelt es sich um die Bereitstellung von IT-Ressourcen und Anwendungen über ein Netzwerk – über das Internet oder das Intranet.
- Ein Vorteil ist, dass beim Cloud Computing lediglich für EDV-Ressourcen gezahlt werden muss die auch tatsächlich in Anspruch genommen werden.
- Die größten Risiken beim Cloud Computing betreffen den Datenschutz und die Datensicherheit.
Vielen Dank für die Weitergabe dieses Artikels über Cloud Computing. Mein Bruder besitzt ein kleines Unternehmen, und er versucht, einen besseren Weg zu finden, um mit allen Daten, mit denen seine Firma zu tun hat, umzugehen. Vielleicht wäre Cloud Computing für die Firma meines Bruders nützlich.