Das Wichtigste zum Datenleck in Kürze
Bei einem Datenleck – auch als Datenleak oder Datenpanne bezeichnet – handelt es sich um einen Sicherheitsvorfall, bei dem ungewollt Daten bzw. Informationen verloren gehen. Dabei können zum Beispiel personenbezogene Daten wie Passwörter oder Kreditkarteninformationen betroffen sein.
Zu den Anzeichen dafür, dass Sie Betroffener eines Datenlecks sind, zählen unter anderem Benachrichtigungen zu Log-ins auf Ihre Konten von anderen Rechnern oder wenn Freunde ungewöhnliche Nachrichten von Ihnen erhalten. Darüber hinaus können Sie mit einem Datenleck-Check prüfen, ob Ihre Daten gehackt wurden.
Um den Datenschutz im Internet weiterhin zu gewährleisten bzw. wiederherzustellen, sollten vom Datenleck Betroffene, alle Passwörter ändern. Darüber hinaus kann es ggf. sinnvoll sein, Banken und/oder die Polizei zu verständigen. Mehr dazu hier.
Mehr zum Thema: Spezifische Ratgeber über Datenlecks
Datenleck: Was ist das?
Inhaltsverzeichnis
Ein Datenleck ist laut Definition ein den Datenschutz betreffender Sicherheitsvorfall, der mit dem ungewollten Verlust von Daten oder Informationen einhergeht. Dabei können zum Beispiel personenbezogene Daten wie Kreditkarteninformationen, Passwörter und Sozialversicherungsnummern oder Unternehmensinformationen in die Hände von unbefugten Personen gelangen.
Die Ursachen für Datenleaks sind grundsätzlich vielfältig. So können etwa unachtsame Mitarbeiter durch das Öffnen eines E-Mail-Anhangs Viren und Trojaner den Zugang zum Firmennetzwerk ermöglichen. Aber auch fehlerhafte Sicherheitsmaßnahmen lassen sich nutzen, um Zugriff auf vertrauliche Daten zu erhalten. Nicht zuletzt gibt es auch Hacker, die gezielt versuchen, Accounts oder Unternehmensdatenbanken zu übernehmen, um für die Freigabe ein Lösegeld zu erpressen bzw. die gewonnenen Daten im Darknet zu verkaufen.
Über große Datenlecks informieren immer wieder die Medien. Für Nutzer der jeweiligen Dienste bedeuten entsprechende Meldungen erstmal eine große Ungewissheit. Denn diese müssen bei einem Datenleck erst einmal herausfinden, ob sie tatsächlich betroffen sind und sich demnach ihre personenbezogenen Informationen frei zugänglich im Internet finden lassen. Entsprechende Sicherheitschecks sind zum Beispiel über folgende Internetseiten möglich:
- HPI Identity Leak Checker des Hasso-Plattner-Instituts
- Identity Leak Checker der Universität Bonn
- Have I Been Pwned? (sinngemäß übersetzt: „Wurde ich erwischt?“)
Vom Datenleck betroffen: Was tun?
Sind Sie als Privatperson von einem Datenleck betroffen und es besteht die Gefahr, dass personenbezogene Daten von unbefugten Dritten missbraucht werden? In diesem Fall sollten Sie schnell handeln. Zuerst sollten Sie abklären, welche Art von Daten durch den Sicherheitsvorfall zugänglich gemacht wurden. Denn davon hängen die nächsten Schritte ab.
Grundsätzlich gilt es schnellstmöglich alle Passwörter, die betroffen sein könnten, zu ändern. Achten Sie dabei darauf, dass Sie sichere Passwörter wählen und diese jeweils nur für einen Account nutzen. Denn wird dann ein Passwort durch ein Datenleck erbeutet, ist der Nutzen und somit hoffentlich auch der Schaden eher begrenzt.
Sind Ihre Bankdaten oder Kreditkartendetails im Internet verfügbar, sollten Sie umgehend die Bank bzw. den jeweiligen Anbieter informieren. Diese können dann die erforderlichen Maßnahmen ergreifen. Zudem erhöhen Sie dadurch die Chance, dass Ihnen die Schäden durch einen Missbrauch ersetzt werden.
Hat ein Hacker Ihren Account übernommen und agiert in Ihrem Namen auf Facebook, Twitter, Instagram und Co., sollten Sie sich an die Plattformbetreiber wenden, um diesen wiederzubekommen. Darüber hinaus kann es sich um einen Fall für die Polizei handeln, denn ein solcher Identitätsdiebstahl kann die verschiedensten Tatbestände erfüllen:
- Ausspähen von Daten (§ 202a StGB)
- Datenhehlerei (§ 202d StGB)
- Erpressung (§ 253 StGB)
- Betrug (263 StGB)
- Computerbetrug (§ 263a StGB)
Sind Unternehmen von einem datenschutzrechtlichen Sicherheitsvorfall betroffen, müssen diese das Datenleck in Deutschland melden. Unter § 65 Abs. 1 Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) heißt es dazu:
Der Verantwortliche hat eine Verletzung des Schutzes personenbezogener Daten unverzüglich und möglichst innerhalb von 72 Stunden, nachdem sie ihm bekannt geworden ist, der oder dem Bundesbeauftragten zu melden, es sei denn, dass die Verletzung voraussichtlich keine Gefahr für die Rechtsgüter natürlicher Personen mit sich gebracht hat. Darüber hinaus gilt es auch die betroffenen Nutzer zu informieren.
Wichtig ist für Unternehmen natürlich auch, die Ursache für das Datenleck zu finden und dieses möglichst schnell zu schließen. Darüber hinaus gilt es eine Untersuchung des Vorfalls durchzuführen. So ist es bei einem Datenleck von großer Bedeutung, herauszufinden, wie es zum Leak kam und welche Maßnahmen es zu ergreifen gilt, um solche Pannen künftig zu verhindern.
Vorsichtsmaßnahmen für Datenleaks
Wie schwerwiegend die Auswirkungen eines Datenlecks sind, hängt nicht selten auch davon ab, wie gut Sie auf einen solchen Vorfall vorbereitet sind. Nachfolgend haben wir ein paar Tipps aufgelistet, die helfen können, das persönliche Risiko für Datenpannen zu reduzieren. Wobei es anzumerken ist, dass es eine 100-prozentige Sicherheit nicht geben kann, solange Sie im Internet Nutzerkonten anlegen und verwenden.
- Verwenden Sie für jedes Konto ein eigenes, starkes und sicheres Passwort. Nutzen Sie, wenn möglich, eine zweistufige Authentifizierung.
- Gehen Sie mit Ihren persönlichen Informationen im Internet vorsichtig um. Ist es etwa tatsächlich notwendig, für einen Newsletter mehr als die E-Mail-Adresse anzugeben oder ist es ggf. sinnvoll, auf die Teilnahme an einem Gewinnspiel zu verzichten? Löschen Sie außerdem ungenutzte Konten.
- Installieren Sie auf Ihren Geräten Sicherheitssoftware und halten Sie diese aktuell.
- Seien Sie vorsichtig bei E-Mails. Stammen diese von unbekannten Absendern, sollten Sie keine Links darin anklicken oder Anhänge öffnen.
- Informieren Sie sich regelmäßig über Datenlecks. So können Sie im Ernstfall schnell reagieren.
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