Das Wichtigste zur Datenrettungssoftware in Kürze
Manchmal reicht es aus, wenn Sie den Papierkorb Ihrer Festplatte durchsuchen und dort befindliche Dateien wiederherstellen. Oder Sie nutzen z. B. die Windows-Funktion zur Wiederherstellung der Vorgängerversion einer Datei. Verloren gegangene Daten lassen sich aber auch mithilfe spezieller Datenrettungssoftware rekonstruieren. Wie das funktioniert, lesen Sie in diesem Abschnitt.
Als Freeware (kostenloses Programm) eignet sich beispielsweise die Software Recuva zur Datenwiederherstellung. Hier finden Sie eine kleine Auswahl an kostenloser und kostenpflichtiger Datenrettungssoftware.
Viele Anbieter beschränken ihre Freeware auf ein Datenlimit. Die kostenfreien Produkte bieten demnach nicht denselben Funktionsumfang wie kommerzielle Software. PhotoRec erlaubt jedoch bspw. eine unbegrenzte Datenrettung.
Datenrettungsprogramme im Vergleich
Ratgeber zu einzelnen Herstellern von Datenrettungssoftware und Datenrettungsunternehmen
In den folgenden Ratgebern finden Sie detaillierte Informationen zu einzelnen Datenrettungsprogrammen und Unternehmen, die professionelle Datenrettung anbieten:
Wozu dienen Datenrettungsprogramme?
Inhaltsverzeichnis
Die Digitalisierung erleichtert in vielfacher Hinsicht unseren Alltag, aber sie birgt auch einige Tücken und Risiken. Neben Cyberangriffen und Lücken in der Datensicherheit ist ein Datenverlust so ziemlich das unangenehmste in unserer digitalen Welt. Einmal versehentlich gelöscht, lassen sich Daten gewöhnlich nur mit einigem Aufwand wiederherstellen. Die Datenrettungssoftware ist dabei ein nützliches Tool, um versehentlich gelöschte, nicht gesicherte Dateien aus dem digitalen Nirvana zurückzuholen.
Mit einem Datenrettungsprogramm lassen sich Dateien wiederherstellen, die von einem Speichergerät gelöscht wurden. Diese Software nutzt zur Datenrettung die Rohdaten auf dem Speichermedium und holt damit die vermeintlich gelöschten Daten wieder zurück. Denn in vielen Fällen existieren die verloren gegangenen Daten noch, lassen sich aber nicht mehr mit Standardmethoden retten.
Typische Anwendungsfälle für eine Datenrettungssoftware sind:
- versehentliches Löschen von Daten oder Dateiordnern vom Speichergerät, z. B. von der Festplatte
- Formatierung eines Dateisystems
- Beschädigung eines Dateisystems, z. B. nach einem Stromausfall oder Hardware-Fehler
- fehlerhafte Software
- Manipulation der Festplatte durch einen Computervirus
Damit es gar nicht erst so weit kommt, sind regelmäßige Backups von all Ihren Daten ratsam. Damit ersparen Sie sich eine Menge Ärger und die Kosten einer Datenrettung.
Wie funktioniert Software zur Datenrettung?
Bei den Datenträgern werden Daten beim Löschen oder Formatieren nur als gelöscht gekennzeichnet oder ausgeblendet. Physisch sind sie aber noch vorhanden. Diese Tatsache macht sich die Datenrettungssoftware zunutze, bspw. wenn der Nutzer seinen digitalen Papierkorb geleert hat:
- Moderne Betriebssysteme kennzeichnen den Speicherplatz, den eine (gelöschte) Datei belegt hat, als „verfügbar“ bzw. „unbenutzt“. Außerdem entfernen sie den Zugriff auf die Daten.
- Solange dieser als „nutzbar“ gekennzeichnete Speicherplatz nicht anderweitig verwendet und die Datei nicht überschrieben wird, bleibt diese erhalten und lässt sich mithilfe spezieller Programme wiederherstellen.
- Hierfür durchforsten spezielle Algorithmen das Speichergerät nach Dateien und Fragmenten. Diese Informationen nutzen sie zur Rettung der gelöschten Daten.
- Wurden die verlorenen Daten weder beschädigt noch überschrieben, kann die Datenrettungssoftware diese vollständig wiederherstellen.
Welches Programm ist zur Datenrettung geeignet?
Wer nach einem Programm zur Datenwiederherstellung sucht, hat die Qual der Wahl. Im Folgenden stellen wir Ihnen eigene Tools vor:
Kostenfreie Datenrettungssoftware:
- Recuva: Software zur Datenwiederherstellung von Daten, Videos und Fotos auf PCs, mobilen Endgeräten und Wechseldatenträgern
- TestDisk & PhotoRec: Softwarepaket zur Datenrettung, -wiederherstellung und Reparatur
- Paragon Backup & Recovery Free Edition: Anfertigung von Sicherungskopien und Backups für Festplatten und Partitionen
- EaseUS Data Recovery Wizard Free: Wiederherstellung gelöschter Dateien auf Festplatten und Speichermedien
- Clonezilla: rettet keine Daten, fertigt aber eine 1:1-Kopie der gesamten Festplatte an
Kostenpflichtige Datenrettungssoftware:
- File Scavenger: Datenrettungssoftware, die Festplatten, Flashlaufwerke, Speicherkarten und RAID-, RAIDS- sowie NAS-Systeme unterstützt
- Stellar Phoenix Windows Data Recovery (Professional): neben Datenrettung ist die Anfertigung eines Klons möglich
- Paragon Backup & Recovery 16: Datensicherung und -wiederherstellung und viele weitere Funktionen
- EaseUs Data Recovery Wizard Pro: bietet mehr Funktionen als die kostenlose Variante
- Kroll Ontrack EasyRecovery Home: Rekonstruktion gelöschter Daten auf Festplatten, digitalen Medien, Wechseldatenträgern
Was ist besser: Freeware oder kostenpflichtige Datenrettungssoftware?
Ob Sie für die Datenwiederherstellung ein kostenfreies Programm nutzen oder ob Sie Datenrettungssoftware kaufen, hängt vor allem von drei Dingen ab:
- Budget: Wer nur wenig Geld zur Verfügung hat, wird wohl eher auf kostenfreie Alternativen ausweichen.
- Wichtigkeit der Dateien (Kosten-Nutzen-Faktor): Kostenfreie Programme reichen gewöhnlich, wenn Sie nur wenige oder nicht allzu kritische bzw. wertvolle Dateien retten wollen.
- Umstände des Datenverlusts: Die kostenlosen Versionen bieten häufig nur eingeschränkte Funktionen oder erlauben nur die Wiederherstellung einer bestimmten Datenmenge. Wenn das nicht reicht, hilft möglicherweise nur noch eine kostenpflichtige Software.
Es lohnt sich auf jeden Fall, Freeware zur Datenwiederherstellung auszuprobieren. Allerdings stoßen solche Programme auch schneller an ihre Grenzen, weil die Anbieter oft deren Funktionalität zur Datenrettung einschränken. Das Tool erkennt dann bspw. nicht alle Dateiformate, scannt nur unvollständig oder ist kompliziert in seiner Anwendung. Meistens sind komplexe Wiederherstellungsprozesse nur mit kostenpflichtiger Software zu bewerkstelligen.
Wenn übrigens die Festplatte oder das Speichermedium beschädigt ist, hilft auch keine Datenrettungssoftware mehr. Dann bleibt nur noch ein professioneller Dienstleister für Datenrettung als letzte Lösung.
Wie wähle ich die richtige Datenrettungssoftware aus?
Bevor Sie sich für ein bestimmtes Tool zur Datenrettung entscheiden, sollten Sie folgende Dinge überprüfen:
- Kompatibilität der Software mit dem Betriebssystem
- Leistung: insbesondere Geschwindigkeit, Anzahl unterstützter Dateiformate, prozentualer Anteil der Dateien, die das Programm erfolgreich retten kann
- Sicherheit: Seriöser Anbieter oder Malware?
- Nutzerfreundlichkeit: Anwendung für Laien verständlich?
- Preis: Freeware, unbefristete Lizenz oder Jahres-Abo? Stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis bzw. was genau bekommen Sie für Ihr Geld?
- Renommee / Ruf in der Benutzergemeinschaft: Wie beurteilen andere Nutzer das Produkt?
Was mache ich, wenn die Datenrettungssoftware versagt? Wenn ein Speichergerät oder Laufwerk beschädigt ist oder sich Dateien mithilfe der Software nicht wiederherstellen lässt, hilft nur noch ein professioneller Datenrettungsdienst. Seriöse Dienstleister bieten oft eine kostenlose telefonische Erstberatung an und senden Ihnen einen Kostenvoranschlag. Fragen Sie nach, ob Sie auch dann bezahlen müssen, wenn die Wiederherstellung nicht gelingt. Seriöse Firmen verlangen für diesen Fall kein Geld.
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