In Deutschland werden momentan zahlreiche „Daten wir den Gleichen“-Gruppen auf WhatsApp gegründet. Nutzerinnen teilen dort Bilder oder Instagram-Profile ihrer aktuellen Dates. So wollen sie herausfinden, ob die Männer zeitgleich ggf. auch andere Frauen daten. Dabei ist vielen aber nicht bewusst, dass sie mit geteilten Posts in einer Gruppe wie „Daten wir den Gleichen“ gegen den Datenschutz verstoßen können. Wer hier Bilder oder andere personenbezogene Daten seines Dates ohne dessen Zustimmung weitergibt, muss eventuell mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.
„Daten wir denselben Mann“-Chats: Warum der Datenschutz bei diesem Internettrend ein Problem ist
In vielen Städten und Bundesländern entstehen aktuell regionale „Daten wir den Gleichen“-Chatgruppen auf WhatsApp. Frauen tauschen hier Fotos oder die Instagram-Profile von Männern, die sie gerade daten, untereinander aus. Damit wollen Sie herausfinden, ob ihr Date sich auch mit anderen trifft oder nicht. Inzwischen werden auch auf TikTok zahlreiche Videos zu den Chatgruppen gepostet, die von Tausenden angeklickt und kommentiert werden. Und auch die Männer ziehen nach mit ähnlichen Gruppen.
Viele User und Userinnen sind sich jedoch nicht im Klaren darüber, dass ihre aktive Teilhabe in einer Gruppe wie „Daten wir den Gleichen“ gegen den Datenschutz verstoßen kann. Denn die betroffenen Männer werden dadurch ohne ihr Wissen oder ihre Zustimmung für andere identifizierbar, nicht nur Bilder, sondern teils auch weitere personenbezogene Daten geteilt.
Folgende Verstöße können durch ein solches Vorgehen mitunter erfüllt sein:
- Personenbezogene Daten wie etwa den Namen, das Alter oder die Anschrift des Mannes im Chat preiszugeben, verletzt das Recht auf informationelle Selbstbestimmung einer Person. Das Teilen der Infos kann dementsprechend als eine unerlaubte Weitergabe personenbezogener Daten an Dritte gelten.
- Das Posten von Bildern der Männer in der Gruppe kann gemäß § 201a des Strafgesetzbuchs (StGB) gegen das Recht am eigenen Bild verstoßen.
- Außerdem können die Persönlichkeitsrechte des Mannes verletzt werden. Dies ist beispielsweise bei einer nachweislichen Verleumdung des Betroffenen, zu der es durch den Post gekommen ist, der Fall.
Es spielt hierbei übrigens mitunter keine Rolle, ob die geteilten Instagram-Profile oder Bilder privat oder öffentlich zugänglich sind. Denn die Identität des Mannes wird für die anderen Userinnen auf jeden Fall nachvollziehbar etwa durch zusätzlichen Namen, Daten zum Wohnort oder Ähnliches, was illegal ist.
Video: Was hat es mit dem Recht am eigenen Bild auf sich?
Mit welchen rechtlichen Konsequenzen müssen Userinnen der „Daten wir denselben Mann“-Chatgruppen rechnen?
Wenn ein Mann herausfindet, dass seine Daten in einer Gruppe wie „Daten wir den Gleichen“ kursieren, kann er die Gruppe oder die Verfasserin eines Posts bei WhatsApp melden. WhatsApp ist dann verpflichtet, die Daten schnellstmöglich zu löschen.
Er kann die Userin auch persönlich dazu auffordern, ihren Post wieder zurückzuziehen, mit einer Abmahnung oder Unterlassungserklärung reagieren. Löscht die Userin die Infos nicht, kann der Betroffene die Löschung der Bilder über eine Klage oder ein Eilverfahren fordern. Darüber hinaus kann der Betroffene je nach Einzelfall mitunter auch Schadenersatzforderungen oder sogar Schmerzensgeld geltend machen. Bei strafrechtlich relevanten Verfehlungen können sogar Geld- oder Freiheitsstrafen drohen.
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