Das Wichtigste zu Router-Sicherheit in Kürze:
- Bei einem Router wird die Sicherheit nicht mitverkauft. Sie sind selbst dafür zuständig und können bei Nichtachtung sogar gerichtlich belangt werden, so jemand Schindluder mit ihrem Router treibt.
- Sie können die Router-Sicherheit durch ein paar kurze Handgriffe, wie das Einrichten eines sicheren Passwortes und Updates signifikant erhöhen. Beachten Sie dazu unsere Tipps.
- Sie können über verschiedene Tools Ihren DSL-Router auf seine Sicherheit testen.
Router-Sicherheit bedarf keiner IT-Ausbildung
Inhaltsverzeichnis
Auch wenn wir noch lange nicht von einer flächendeckenden Ausstattung mit mobilem Internet und WLAN sprechen können, gibt es heute bereits zahlreiche öffentliche Plätze, an denen Wireless Local Area Network (WLAN) zur Verfügung steht. Ob in Cafés, Bahnhöfen, Restaurants oder sogar Supermärkten: Eine der ersten Fragen ist meist, wie der Zugang zum WLAN lautet.
Doch in Zeiten, in denen Datensicherheit immer größer geschrieben wird und im Zuge dessen sogar die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verabschiedet wurde, die nicht zuletzt für ein Vielfaches mehr Papierkram gesorgt hat, sollten wir uns auch um unseren Router und dessen Sicherheit daheim kümmern. Denn ein gut geschützter Router bildet die Basis für sicheres Surfen im Internet. Mit unseren einfachen Tipps schützen Sie sich und Ihren Router vor Eindringlingen.
Wie funktioniert ein Router? Ist die Sicherheit von vornherein gegeben?
Ein Router fungiert in erster Linie als Server, der eine Verbindung zu anderen Netzwerken und damit zum Internet herstellt. So kann er Datenpakete an diese Netzwerke senden und eine Kommunikation ermöglichen. Ein Router verbindet zudem alle in seiner Umgebung befindlichen mobilen oder lokalen Geräte, die per LAN-Kabel oder über WLAN und Passwort an diesen angeschlossen sind, und gewährt ihnen Zugang zum Internet.
Der Router bearbeitet dann einzelne Befehle, die von den Geräten an ihn übermittelt werden. Dafür verteilt er Internet Protokoll-Adressen (IP-Adressen). Jedes Gerät hat eine eigene Adresse, wodurch der Standort mehr oder weniger genau ausfindig gemacht werden kann. Wer seinen Datenschutz beim Surfen weiter erhöhen will, kann auf Browser zurückgreifen, die die Daten des Internetnutzers nicht speichern und Spuren im Internet verwischen. Allerdings leidet die Surf-Geschwindigkeit darunter und Schutz vor einem missbräuchlichen Zugriff durch Hacker auf Ihre Daten kann nicht gewährleistet werden.
Nicht nur in diesem Fall sollten Sie bei Ihrem Router Wert auf Sicherheit legen. Wenn ein Unbefugter es schafft, sich in Ihren Router einzuwählen, ist Sicherheit ein großes Problem. Denn unter Umständen kann derjenige dann auf alle mit dem Router verbundenen Geräte zugreifen.
Router-Sicherheit bereits bei der Lieferung?
Schön wärs. Die meisten Router sind bei der Lieferung über standardisierte Einstellungen konfiguriert. Diese voreingestellten Schlüssel können Geübte stellenweise auslesen oder müssen sie lediglich im Internet recherchieren und können somit auf Ihren Router zugreifen.
Daher sollten Sie unbedingt eigene Einstellungen vornehmen und Passwörter selbst festlegen. So können Sie – wenn auch nicht zu 100 Prozent – sicher sein, dass niemand ohne Einwilligung ihr Netzwerk nutzt. Wie Sie bei Ihrem Router die Sicherheit überprüfen und erhöhen können, lesen Sie im Folgenden.
Diese fünf Tipps erhöhen Ihre Router-Sicherheit
- Verschlüsseln Sie ihren Internet-Zugang mit selbst gewählten Passwörtern, um bei Ihrem Router mit Sicherheit feststellen zu können, wer einen Zugriff hat. Übernehmen Sie nicht einfach die Passwörter der Hersteller, die zumeist auch noch direkt am Gerät ablesbar sind.
- Geben Sie Ihrem Netzwerk, wenn möglich, einen anderen Namen. Dieser sollte weder Informationen zu Ihnen und Ihrem Wohnort (z. B. MarieMusterstraße6), noch zu dem Gerät (XYBox) enthalten. Das erschwert es Unbefugten, einen Zusammenhang zwischen Ihnen und Ihrem Netzwerk herzustellen.
- Nicht nur für den Router gilt: Die Sicherheit kann durch Updates gesteigert werden. Daher sollten Sie die Firmware von Ihrem Router, also das Betriebssystem, immer aktuell halten. Einige Hersteller aktualisieren diese Software automatisch oder geben Ihnen die Möglichkeit, diese Option auszuwählen. In anderen Fällen sollten Sie die Firmware Ihres Routers in dessen Webmenü checken und im Zweifelsfall den Betreiber Ihres Internetanschlusses dazu befragen. Denn Updates können auch aus der Ferne installiert werden.
- Reduzieren Sie die Reichweite des drahtlosen Internetzuganges von Ihrem WLAN-Router, um die Sicherheit zu verbessern. Einstellen können Sie diese in den Funkkanal-Optionen Ihres Routers. Dort können Sie die Sendeleistung zum Beispiel von 100 auf 50 Prozent verringern. Natürlich sollten Sie überprüfen, ob Ihre Wohnung dann noch überall Ihr WLAN empfangen kann, was Sie mit Hilfe einiger Programme im Internet checken können. Über die eigenen vier Wände hinaus sollte das Signal im besten Fall nicht reichen.
- Etwas umständlich aber effektiv, um die Router-Sicherheit weiter zu erhöhen: das WLAN abschalten, wenn Sie es nicht benötigen. So stellen Sie sicher, dass sich niemand ohne Befugnis in Ihr drahtloses Internet einwählt, während Sie selbst es nicht nutzen.
Wie kann ich bei meinem WLAN-Router die Sicherheit testen?
Einige Virenprogramme beinhalten bereits einen Test zur Router-Sicherheit. So ein Tool scannt das Netzwerk auf mögliche Probleme und zeigt Ihnen alle mit diesem verbundenen Geräte.
Sie können die Router-Sicherheit aber auch selbst überprüfen, indem Sie beispielsweise die Stärke der verwendeten Passwörter testen, diese regelmäßig ändern (das gilt auch für alle Online-Zugänge) und nachschauen, ob der Router auf dem aktuellen Stand ist. Auch auf Laptops, Tablets, Computer und dem Smartphone sollten inklusive der Antivirensoftware alle verfügbaren Updates installiert sein. Somit haben Sie schon einmal eine Grundlage für Ihre Router-Sicherheit geschaffen.
Warum ist Router-Sicherheit wichtig?
Erhält ein Unbefugter Zugang zu Ihrem Router, ist keine Sicherheit mehr gegeben. Er kann unbemerkt beispielsweise Filme illegal herunterladen und das über Ihre IP-Adresse. Das macht es äußerst schwer, zu beweisen, dass Sie diese Tat nicht begangen haben. Das gilt auch für andere illegale Machenschaften, die ein Hacker über Ihren Router durchführt.
Er könnte außerdem Ihre Passwörter und andere private Daten auslesen und beispielsweise im Internet auf Ihre Kosten einkaufen. Router-Sicherheit sollte also nicht zu kleingeschrieben werden.
In der deutschen Rechtsprechung wurden in der Vergangenheit Urteile auf Grund von mangelnder Router-Sicherheit gefällt. Betroffene, die ihren WLAN-Zugang nicht durch etwa ein sicheres Passwort schützen und damit Gesetzesbrechern die Türen öffnen, können als Mitstörer deklariert werden.
Unternehmen Betreiber eines Zuganges keine Anstrengungen, eine grundlegende Router-Sicherheit zu gewährleisten, können sie laut einem Urteil des Bundesgerichtshofes (Az.: I ZR 121/08) wegen Unterlassung verurteilt werden, nicht aber für die Urheberrechtsverletzung an sich, also auch nicht für Schadenersatz.
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