Das Wichtigste zum Datenschutz beim Smart-TV in Kürze
Nein, nicht per se. Durch Verbindung zum Internet, integrierte Kameras und Mikrofone kann eine missbräuchliche oder zumindest unerwünschte Verwendung Ihrer personenbezogenen Daten möglich werden. Sie sollten daher kritisch mit Ihrem Smart-TV ins Gericht gehen, ebenso wie mit allen anderen „intelligenten“ Geräten (z. B. Alexa), um die Datensicherheit zu erhöhen.
Einige Tipps und Hinweise für mehr Datensicherheit und einen erhöhten Datenschutz finden Sie hier.
Welche anderen Möglichkeiten Ihnen bleiben, um zu vermeiden, dass Ihr Fernsehgerät als potentieller Spion in Ihren vier Wänden agiert, erfahren Sie hier.
Zwischen „intelligent“ und „Clever & Smart“: Smarte Fernseher als Spionagewerkzeug?
Inhaltsverzeichnis
„Smart“ bedeutet ursprünglich so viel wie „clever und gewitzt“. In der Moderne bezieht sich der Begriff vor allem auf vermeintlich „intelligente“ Technik. Vom Smartphone bis hin zum Smarthome – der Wunsch nach vollkommener Vernetzung, die auch eine Vereinfachung im Leben versprechen soll, ist allgegenwärtig. Selbst Waschmaschinen können mittlerweile mit dem WLAN verbunden und per App gesteuert werden.
Doch es gibt einen wesentlichen Haken: Je mehr Geräte wir mit dem Internet verbinden, desto mehr Daten aus unserem persönlichen Leben können Dritte abgreifen und etwa für gezielte Werbung nutzen oder potentiell auch für eine allumfassende Überwachung. Kriminelle können sich ebenfalls die smarten Geräte zunutze machen und z. B. Daten stehlen. Wie sicher können unsere personenbezogenen Daten in einer smarten Welt also noch sein?
Auch beim Smart-TV ist der Datenschutz von Bedeutung. Über die Internetverbindung können nämlich zahlreiche Infos zum Nutzerverhalten übertragen werden. Verfügt der Fernseher vielleicht sogar über eine integrierte Kamera, lassen sich Personen potentiell per Bild ausspähen – der Fernseher schaut gewissermaßen zurück. Doch wie können Sie den Datenschutz bei Ihrem Smart-TV beeinflussen? Welche Einstellungen können den Schutz Ihrer personenbezogenen Daten erhöhen?
Weniger Smart-TV ist mehr Datenschutz: Unnötige Vernetzung vermeiden!
Wollen Sie bei der Nutzung von Ihrem Smart-TV den Datenschutz ganz sicher gewährleisten, sollten Sie die Anbindung ans Internet regelmäßig ausgeschaltet lassen. Die Datenübertragung ist nämlich erst bei Internetzugang möglich. Sie sollten die Funktion zumindest immer dann deaktivieren, wenn eine Verbindung zum Internet nicht erforderlich ist. Was können Sie noch tun, um den Datenschutz bei Ihrem Smart-TV erhöhen?
- regelmäßige Updates: Was am PC oder dem Smartphone mittlerweile bereits zum Automatismus geworden ist, wird beim Smart-TV noch immer häufig vernachlässigt. Die Hersteller bieten auch hier regelmäßige Sicherheitsupdates an, die potentielle Sicherheitslücken schließen und den Schutz vor Fremdzugriffen erhöhen sollen. Prüfen Sie daher Ihren smarten Fernseher regelmäßig auf neue Updates.
- Privatsphäreeinstellungen prüfen: Werfen Sie einen Blick in die Datenschutzeinstellungen Ihres Smart-TVs. Sie können hier über die Privatsphäreeinstellungen die Datenweitergabe beschränken. Dabei gilt: Weniger ist mehr!
- unnötige Funktionen deaktivieren: Nicht benötigte Funktionen oder Apps sollten Sie im Zweifel lieber deaktivieren, z. B. das HbbTV, das für die Einblendung von Onlineinhalten zu dem jeweilgen TV-Programm ermöglicht. Wollen Sie zusätzliche Apss installieren, achten Sie darauf, dass diese einer vertrauenswürdigen Quelle entstammen.
- Internetnutzung einschränken: Da es für Smart-TVs nicht in gleicher Weise Antivirenprogramme oder aktuelle Browser gibt, sollten Sie das Surfverhalten am smarten Fernseher einschränken. Dinge wie Online-Banking oder die Eingabe sensibler Passwörter sollten im Idealfall ausbleiben.
- integrierte Kamera deaktivieren: Anders als bei Laptops, Smartphones oder Tablets sind die integrierten Kameras bei Fernsehern meist nicht direkt erkennbar und lassen sich entsprechend auch nicht einfach abkleben. Um dennoch zu vermeiden, dass eine integrierte Kamera den Blick in Ihr heimisches Wohn- oder gar Schlafzimmer werfen kann, sollten Sie diese deaktivieren. Prüfen Sie hier die Funktionen Ihres jeweiligen Modells.
Auch bei Varianten wie dem Fire-TV-Stick für einen Smart-TV sollte der Datenschutz im Blick bleiben. Fernbedienungen verfügen hier mitunter über integrierte Mikrofone (bei älteren Modellen nicht einfach deaktivierbar).
Welche Alternativen haben Sie?
Im Grunde bleiben Ihnen weitgehend nur drei Alternativen, wenn Sie verhindern wollen, dass ein Smart-TV eine potentielle Ausspähung ermöglicht:
- Sie verzichten gänzlich auf einen Fernseher (und auf andere smarte Geräte).
- Sie verzichten auf einen smarten Fernseher und wählen stattdessen einen Fernseher ohne Internetfähigkeit.
- Sie verzichten auf die Nutzung der Internetfunktion bei Ihrem Smart-TV.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann von den Online-Funktionen des eigenen Smart-TVs gänzlich Abstand nehmen und stattdessen etwa auf das gute alte Kabelfernsehen zurückgreifen. Je nach Anbieter können Sie hier bereits unzählige TV-Kanäle empfangen, ohne dass potentiell personenbezogene Daten von Ihnen erhoben werden. Vergleichen Sie hierzu am bestehen unterschiedliche Anbieter, z. B. auf Plattformen wie kabelfernsehen-kabelanschluss.de/.
Bildnachweise: depositphotos.com/viperagp, fotolia.com/ake1150, depositphotos.com/vantuz
Ich habe neuerdings Probleme beim Aufnehmen mit USB line Stick
Vielen Dank für diesen Artikel über Smart-TVs. Ich möchte ein Smart-TV in meiner Wohnung installieren. Ich werde mit einem Fachmann darüber sprechen, ob ich diesen Sommer einen Smart-TV in meiner Wohnung installieren kann.
Dann kann ich also erwarten das mir der Hersteller das spionierende Gerät ersetzt !?
Hallo N.,
ein solcher Schadensersatzanspruch ergibt sich aus der Anwendung entsprechender Apps nicht automatisch (insbesondere, wenn Apps und andere Einstellungen entsprechend angepasst werden können).
Die Redaktion von datenschutz.org