Das Wichtigste zum Datenschutz bei WhatsApp in Kürze
- WhatsApp-Datenschutz lässt sich nur schwer erhöhen, weil die App keine genaue Verwaltung der personenbezogenen Daten ermöglicht.
- Wie viel Bedeutung WhatsApp der Sicherheit und dem Datenschutz beimisst, lässt sich unter anderem daran ablesen, welche Informationen die Anwendung ausliest und an andere Applikationen weitergibt. Diese sind zahlreich.
- WhatsApp im Unternehmen kann beim Datenschutz zu Verstößen gegen die DSGVO führen, weshalb der Messenger dort meist nicht verwendet werden darf.
WhatsApp und Datenschutz: Passt das überhaupt zusammen?
Inhaltsverzeichnis
WhatsApp hat das Schreiben und Versenden von Kurznachrichten revolutioniert: Gestern mussten Nutzer noch mehrere Euro bezahlen, um eine MMS zu versenden, und heute geht das völlig kostenlos. Außerdem sind Videos, Sprachnachrichten und Gruppenchats möglich. Geburtstagseinladungen werden häufig nur noch über WhatsApp verschickt.
Aber was weiß der kostenfreie Nachrichtendienst, der mittlerweile zum Teil schon als soziales Netzwerk gehandelt wird, eigentlich über uns? Wie viel Wert legt WhatsApp auf den Datenschutz, vor allem nach dem Skandal um beim US-Wahlkampf verwendete Facebook-Informationen? Denn die viel genutzte App gehört zu diesem riesigen Social-Media-Konzern. Diese und weitere Fragen klären wir in diesem Ratgeber.
WhatsApp-Datenschutz: Wo Sie zustimmen und es evtl. gar nicht wissen
Beim Download von WhatsApp muss den Datenschutz-Einstellungen zugestimmt werden, damit die Applikation in vollem Umfang genutzt werden kann. Doch die meisten Nutzer wissen wahrscheinlich gar nicht, wofür sie überall eine Einwilligung geben. Wir haben hier einige Punkte aufgelistet, die bei WhatsApp die Privatsphäre beeinträchtigen könnten:
- WhatsApp-Datenschutz: Status, Telefonnummer, Profilbild, Geburtsdatum und den Namen, den Sie selbst eingeben: WhatsApp misst dem Datenschutz eher an anderen Stellen höhere Bedeutung bei. Gespeichert werden jegliche Daten, die Sie freiwillig anbieten.
- Mikrofon und Kamera: WhatsApp-Datenschutz ist schwer zu gewährleisten. Durch die umfangreichen Funktionen muss der Kurznachrichtendienst etliche Zugriffsermächtigungen bekommen, um richtig funktionieren zu können.
- WhatsApp-Datenschutz – meine Kontakte: Die App erhält die Ermächtigung, auf Ihr Adressbuch zugreifen zu dürfen, damit Sie neue Telefonnummern, die bei WhatsApp angezeigt werden, direkt abspeichern können. Außerdem wollen Sie als Nutzer sicherlich sehen, wer aus Ihrer Liste ebenfalls die App verwendet.
- Fotos: Einer der Hauptgründe, warum sich viele Leute die Applikation ursprünglich runtergeladen hatten, war sicher das kostenlose Verschicken von Bildern. Was tut WhatsApp hier beim Datenschutz? Laut Unternehmen werden die Dateien zunächst gespeichert, jedoch kurz danach unlesbar gemacht und gelöscht.
- Standort: WhatsApp-Datenschutz ist auch beim aktuellen Standort eher weniger gegeben. Die App weiß so gut wie immer, wo Sie sich befinden und von welchem Ort aus Sie Nachrichten versenden.
- Laufende Apps: Die WhatsApplikation weiß, welche anderen Anwendungen Sie nebenbei verwenden.
Übrigens steht der Server der App nicht etwa in Deutschland, wo das Bundesdatenschutzgesetz sowie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gelten und Datensicherheit mittlerweile groß geschrieben wird. Er befindet sich in den USA, wo teils völlig andere Regelungen gelten.
WhatsApp auf dem Firmenhandy: Ist Datenschutz hier gegeben?
Auch wenn WhatsApp beim Datenschutz sicher noch einiges nachzuholen hat, ist die Anwendung doch recht einfach zu verstehen und vor allem kostenlos. Die Nutzer „bezahlen“ mit ihren Daten für die Verwendung der App. Die WhatsApp-Einstellungen zum Datenschutz stellen in Unternehmen zuweilen ein Problem dar: Weil so viele Informationen wie etwa das gesamte Adressbuch ausgelesen werden, gestaltet es sich recht schwierig, auf der Arbeit bei WhatsApp die Privatsphäre zu schützen.
Wird die Anwendung trotzdem benutzt und personenbezogene Daten der Mitarbeiter (unfreiwillig) weitergegeben, riskieren Sie eine DSGVO-Abmahnung.
Selbst wenn Arbeitnehmer und –geber ihre Datenschutzeinstellungen bei WhatsApp anpassen, werden sie der Datenschutzverordnung nicht gerecht, weil sie nie die volle Kontrolle über die Weitergabe von Informationen haben. Sie sollten also als Firmenchef auf ein anderes Kommunikationsmittel setzen, da Privatsphäre bei WhatsApp nur spärlich gegeben ist.
Aber auch Privatpersonen werden in gewisser Weise eingeschränkt, wenn sie in den WhatsApp-Einstellungen in ihrem Account den Datenschutz erhöhen wollen. Denn wenn User die blauen Haken deaktivieren, die anzeigen, ob sie eine Nachricht nicht nur empfangen, sondern auch wirklich gelesen haben, können sie nicht mehr sehen, wann ihre Kontakte das letzte Mal online gewesen sind. Außerdem können Sie dann auch keine blauen Haken Ihrer Freunde mehr sehen. WhatsApp-Datenschutz gibt es bedingt also nur zum Preis von Einbußen bei Informationen über die eigenen Kontakte.
Gibt es zu WhatsApp eine Alternative, die besseren Datenschutz anbietet?
Da der WhatsApp-Messenger beim Datenschutz nicht gerade eine sichere Bank ist, gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten einer Alternative zu WhatsApp, die den Datenschutz teils größer schreiben als das facebook-Unternehmen. Dafür sind allerdings die richtigen Datenschutzeinstellungen notwendig. WhatsApp erhält automatisch Zugriff auf die Kontaktdaten, stimmen Sie dem bei der Installation zu. Andere Apps ermöglichen eine genauere Kontrolle darüber, welche Daten herausgegeben werden möchten, welche nicht und welche anderen Dienste diese nutzen dürfen.
Eine gute Alternative wäre auch Threema,aber meine Freunde sagen,um Gottes willen, das kostet Geld und alle anderen nutzen Whatsapp dann wird es schon richtig sein.Dieser Gruppenzwang ist schlimm.Ich nutze Threema und wenn jemand was wichtiges will kann man mich auch anrufen.
Ich habe mir pihole+unbound an meiner Fritzbox installiert,seitdem wird ca 50% meiner Internetnutzung blockiert.Ist echt der Wahnsinn wer da alls Daten sammelt
Mein Vermieter, eine Wohnungsbaugesellschaft, möchte zukünftig Schadensmeldung per WhattsApp bekommen. Mir stellt sich die Frage, ist dies DGSVO konform?
Ich verstehe nicht, warum so viele Menschen bei WhatsApp bleiben. Bei der Corona-Warn-App, die kaum bis keine Daten außerhalb des Handys speichert, schreien alle nach Datenschutz. Bei den größten Datensammlern der Welt wie Facebook, Instagram, WhatsApp und Tiktok wird alles freiwillig preisgegeben. Kann mir jemand dieses schizophrene Verhalten erklären? Wenn mehr Menschen von Whatsapp wegwechseln würden (aber bitte nicht zu Telegram!!!), würde auch Whatsapp & Co. sich Gedanken über mehr Datensicherheit machen. Am sinnvollsten wäre es übrigens gewesen, wenn die EU in der DGSVO den Serverstandort für in Deutschland genutzte Apps in der EU vorgeschrieben hätte. Hätte mich sehr gefreut – ich nutze übrigen kein Whatsapp und vermisse es nur sehr selten.
Das sind die gleichen Leute, die sich über die gestiegenen Energiekosten aufregen und dann bis 2500€ beim Oktoberfest ausgeben 🙁
oder es sind die, denen ein Schulbuch zu teuer ist, die aber mit der ganzen Familie zu MacDonald gehen und/oder 8€ für eine Schachtel Ziggis ausgeben.
… nicht mehr begreifbar!
Kann ein Verein (nicht e.V.) seine Mitglieder zur ordentlichen Mitgliederversammlung (JHV) über WhatsApp einladen? In der Einladung war eine Satzungsänderung (als Foto) aufgeführt. Ich meine, dies wäre lt. EU-DSGVO nicht zulässig. Oder liege ich falsch?
Kann er wohl, machen die bei uns auch mit interner Kommunikation. Den Zahn habe ich denen gezogen. Die schicken jetzt schön brav SMS oder e- Mails. Dumm wie 100 Meter Feldweg.
Und die Mails werden dann natürlich PGP-verschlüsselt, richtig?
Auch ich habe aus Versehen dieser neuen Datenschutzrichtlinie zugestimmt, wir kann ich das rückgängig machen ??
Garnicht! Am besten auf Dienste mit deutschem Server ausweichen, soweit möglich. Wobei hierzulande gerne Daten in die USA weitergeleitet werden. Wer es umgehen möchte, der kann nur mit falschen Daten arbeiten. Allerdings können diese Dienste auf alles, inclusive der Kontakte zugreifen. Kaum einer ist sich bewusst, was alles übermittelt wird. Alles, incl. des Bewegungsprofils.
Eigentlich egal, wenn man bedenkt, was man so freiwillig bei Google und Konsorten hinterlässt. Wer das nicht möchte, muss ohne Handy auskommen. Alternativen gibt es natürlich… da kann sich jeder selbst schlau machen.
Karl, wenn deine Daten verschlüsselt sind und der Anbieter (z.B. Signal) nach europ. Recht arbeitet, dein Handy nicht mit Google oder iOS läuft, sondern mit z.B. Graphen- oder LineageOS , du dir die Freigaben durchfließt und auf Google und Meta verzichtest würde ich sagen, du bist weitgehend sicher und hast mehr vom richtigen Leben.
Ich habe ausversehen auf die Bestätigung des neuen Datenschutzes geklickt, was ich natürlich nicht wollte….kann ich das widerrufen? Wenn ja wie und wo
Weshalb dürfen Facebook und WhatsApp Daten sammeln
Hallo Pia,
sofern die User den Datenschutzbestimmungen der Unternehmen zustimmen, dürfen diese auch entsprechend Daten erheben und verarbeiten. Auch bei berechtigtem Interesse oder zur Erfüllung eines Vertrages erforderliche Daten können verarbeitet werden. Eine Einwilligung ist hier dann nicht zwingend erforderlich.
Die Redaktion von Datenschutz.org
Ich finde das eine absolute Frechheit, das Facebook gefühlt meinen gesamten ökologischen Internet-Fußabdruck sehen will. Ein Messenger braucht meiner Meinung nach Zugriff auf Kontakte, aufs Internet und auf die Galerie (ggf auch Mikro und Kamera für Videos und Sprachnachrichten). Aber diese Berechtigungen für Werbezwecke zu missbrauchen ist echt die Höhe. Darauf hab ich keine Lust mehr. Ich werde zu Signal wechseln, egal was die anderen denken. Es sei denn, das Zuckerberg Unternehmen kriegt sich mal wieder ein.
da kannste auch bei Whatsapp bleiben. Signal Server stehen in den USA. Junge informieren! Was Die hier in Deutschland versprechen und dann in Ihrem Land tun sind 2 verschiedene Sachen!
Wer sagt, man solle sich informieren, solle das bitte selbst tun, bevor er was sagt. Die Server stehen zwar in den USA, aber Signal wird von einer Stiftung verwaltet, die Datenschutz groß schreibt. Im Gegensatz zu WhatsApp liegen die Inhalte auf dem Server verschlüsselt und SIgnal speichert keine Daten. Da haben sich die US-Geheimdienste schon die Zähne dran ausgebissen.
Und im Gegensatz zu WhatsApp & Co. ist der komplette Source-Code von Signal (server- und client-seitig) über GitHub veröffentlicht – jeder kann den Programmierern über die Schulter schauen. Warum tun das die anderen Messenger wohl nicht?